Ein Bericht von der „Front“

Den Verband erreichen zunehmend Berichte aus den Praxen, die eigentlich unwürdig sind für eine Industrienation. Die Praxen bekommen kein oder kaum Desinfektionsmittel, Handschuhe und Schutzkleidung sind Mangelware. Die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen, die unmittelbaren Kontakt zu Patienten haben, sind auf sich allein gestellt. Keinerlei Hilfe von der Politik. Durchhalteparolen, Beschwichtigungen sind für uns keine Hilfe. Wo bleibt die bestellte Schutzkleidung? Wir haben unmittelbaren Kontakt, sind an der „Front“, in erster Linie!

Sollen wir das bei A…..on bestellen, abgesehen davon, dass es dort auch nichts (mehr) gibt.

Unsere Patienten, Mitarbeiter und wir werden von der Politik allein gelassen! Unsere Kammer müht sich redlich, die ihr vermittelten Inhalte zeitnah und umfänglich den Kolleginnen und Kollegen zugänglich zu machen. Sie ist für uns mit der „Politik“ im Gespräch, ist aber zur politischen Neutralität verpflichtet. Heute ging von unserer Kammer erneut ein Schreiben an die Senatsverwaltung raus, uns bei der Beschaffung und Versorgung mit Schutzkleidung zu berücksichtigen, wichtig und richtig!

Es kann nicht sein, dass wir zwangsrekrutiert werden den Versorgungsauftrag zu erfüllen. Wenn aber nach Unterstützung gefragt wird, auf unserer „Selbständigkeit“ beharrt wird oder gern darauf verwiesen wird „wir verdienen eh genug“. Da wird kein Paar Schuhe draus!!!

Am Ende des Tages bleibt es  im Augenblick jedem einzelnen von uns überlassen wann und ob er/sie die Praxis dicht macht. Mit allen (finanziellen) Konsequenzen, zunächst einmal für sich, seine Patienten und seine Familie. Inwieweit die Politik im Nachgang zur Krise zu gemachten Zusagen steht, bleibt abzuwarten. Mich würde es nicht wundern, wenn wir nicht doch mit dem „ewigen“ Hinweis auf unseren ach so horrenden Verdienst unberücksichtigt mit den Folgen allein gelassen würden.

Hilfreich kann es sein, mit den anderen Kolleginnen und Kollegen in seinem Umfeld zu sprechen sich auszutauschen und soweit möglich einander (Material) Hilfe zu leisten. Gemeinsamkeit, Kollegialität und Solidarität sind jetzt gefragt, dann meistern wir auch diese Situation.

Im Augenblick bleibt nur die Empfehlung Ruhe zu bewahren, sich auf den Seiten der Kammer regelmäßig zu informieren und so lange an der „Front“ zu bleiben, wie ein verantwortungsvolles behandeln möglich ist. Als (Zahn)Ärztinnen/Ärzte sind wir es unseren Patienten schuldig.

Der Verband der Zahnärztinnen und Zahnärzte von Berlin

Aktuelles zum Corona-Virus auf der Seite der Kammer:

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Der Verband hat sich enschlossen alle seine Bezirksversammlungen im März abzusagen. Die Themen bleiben aktuell und werden zu gegebener Zeit nachgeholt!


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